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Wednesday Jul 14, 2010
Wednesday Jul 14, 2010
Dieses Gedicht habe ich vor 3 Tagen geschrieben. Es handelt von der Freiheit/Ungreifbarkeit der Gedanken bzw. des Inneren und davon, das wir nicht mit Sicherheit sagen können, wie unser Gesagtes/Gedachtes beim Empfänger ankommt. Wie sollen wir sicher sein, ob wir uns gegenseitig erreichen, ob wir uns verstehen? Trotzdem können wir uns gegenseitig erreichen. Natürlich sind auch zahlreiche andere Anspielungen darin versteckt?!
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Zweieinander
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Dichte Worte, dichtes Treiben
im verschlungnenen, zahrten Reigen
um des Ausdrucks Eigenheiten
wo Gefühl, Gedanken scheiden
zwischen den verschlung`nen Leibern.
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Liegen dort so Haut an Haut
und scheinen eins, Bräut`gam und Braut,
doch könnt man in die Köpfe seh`n
würde man alsbald versteh`n,
würd Gedanken kreisen seh`n
die ganz in and`re Richtung geh`n.
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Und flüstern sie dann sanft sich Worte von Zährtlichkeit von Mund zu Ohr,
so klingen Laute im Dazwischen und klingen anderst als zuvor
im Traumgespinste eig`nen Sinnens voll Liebe waren hübsch erdacht
und hoffnungsvoll zu beider Glücke durch unstet Luft zu Weg gebracht.
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Doch trotz dem unstetigen Treiben
das die Gedanken dort beschreiben
gibts doch zum Heil was uns vereint in schwerer, harter Welt,
gemeinsam tragen wir das Schicksal das dort der Leib uns bereithält,
und uns am Ende herzlich dient im Fluche dieser Grenzenwelt
weil nur die Grenze uns vereint indem sie uns in Trennung hält.
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Wednesday Jul 14, 2010
Wednesday Jul 14, 2010
Dieses Gedicht ist mittlerweile wohl auch schon um die anderthalb Jahre alt. Ich denke es spricht für sich selbst.
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Dampfherz
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Gedanken weben - einerlei,
ein sanfter Lufthauch zieht vorbei,
lässt mich erstarren, lässt mich gehn
ich trotte weiter, bleib’ nicht stehn.
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Ich schleppe mich, wie ewig schon, hier durch dies kalte, karge Land
und alles was an Ding ich fand hab ich gesammelt und verbrannt,
um mir zu halten, bis zu letzt,
die Flamme die mein Herz erherzt.
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Doch war das Feuer stets schon rar
weil selten einer was gebar
was mir zum Schüren taugen könnt
und hüten, dass mein Feuer brennt.
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So flackert’s oft und macht mich bangen
denn wenn es stirbt, stirbt mein Verlangen,
mein Herz, das Tor zur Welt, wird kalt
der Winter kommt, bringt’s Ende bald.
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Nur wenn ich dann am End’ beseh’
wo ich mich find und wo mein Weh,
mein Leiden mir das Leben trübt,
am Ende nur mein Leben übt,
dann muss ich bitter vor mir lachen
und form aus Bitter schöne Sachen
die ich dann in mein Feuer geb
auf das ich wieder feurig leb.
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Wednesday Jun 30, 2010
Wednesday Jun 30, 2010
Dieses Gedicht habe ich vor ungefähr einem halben Jahr geschrieben. Es philosophiert dunkel über das Miteinander und Nebeneinander von Menschen, wie es erlebt werden kann und was davon erhofft wird.
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Dingeringen
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Tausendfach ein zerrend Drängen um mich herum, in mich hinein,
wie tausend Klauen mich zu fassen dringt alles stetig auf mich ein,
und prasselt ohne Unterlass,
ganz ohne Gnade gegen das,
was man in dieser Dingewelt,
auf dieser Scheibe, für mich hält.
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Und auch die andern Menschendinge die dort von jedem unerkannt
durch unser Tatentreiben hasten, auch sie berührn mich nur am Rand,
wie ich auch sie stets nur berühre, mit feigem Tasten dann und wann,
wenn mich der Dingerausch erneut im Tatenrausch erdrückt und dann,
dann zaudre ich dort zögernd, bangend, ob Sinn und ob feiger Gewähr,
das all mein Dummedingedenken doch mehr als bloße Rauschlust wär.
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Und kratz dann diesen Augenblick, den alle sich unendlich denken,
mit meinem Wunsch an Menschenschalen, will sie zu meinem Vorteil lenken,
und will sie formen so das wir uns dort so gleich sind nur das mir
im Dingerücken dieser Welt das Leiden ein Stück leichter fällt.
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So dräng ich zerrend, tausendfach
gegen der Schalen Ungemach
und ohne Unterlass hinein,
will dort in Gunst verzeichnet sein,
und will für mich ein Stückchen Welt,
das es aus dieser Schale fällt,
das es in meine Hände fällt,
mein Schlüssel in die Anderstwelt.
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Dort sind die Dinge schön und bunt,
das Dingerücken dort gibt Kund,
vom Muster, lebend, werdend, groß
und legt der Schalen Kerne bloß,
die Dingemenschen, sie sind dort
so eins mit mir und immerfort
verschmelzen Dinge, trennen sich
und wandeln dort so wunderlich,
ein Wahnspiel ach so undinglich!
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Doch wenn ich mich dem Spiel hingeb,
mich über mein Dingsein erheb,
mich räkel in dem bunten Treiben
dann drängts mich plötzlich, kann nicht bleiben,
denn dort von überall bald her
da drängen Dingemenschen sehr
und kratzen mich an meiner Schal
und rütteln mich in großer Qual
und schütteln hart mich, tausendmal,
bis ein Stück Welt zum andern mal,
in ihre Hand aus meiner Schal,
hinausfällt dem zum Seelenmahl.
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Wednesday Jun 16, 2010
Wednesday Jun 16, 2010
Dieses Gedicht, das ich vor ungefähr einem dreiviertel Jahr geschrieben habe, setzt sich mit der Dynamik eines Inneren Zwiespalts auseinander. Speziell geht es um einen weitblickenden und ehrgeizigen Wesensteil, der nach Wachstum und Glück strebt, und um einen sehr verführerischen, in der Situation lebenden Teil, der Erleben und Sein will. Im dynamischen Spiel wechseln sie einander ab und kommen sich so stets in dir Queere.
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Zwei Wesen
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Zwei Wesen sind, so scheint es mir, in mir entzweit, beide gefangen,
voll Hoffnung einer, strahlend hell, der and`re finster dort am Bangen.
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Im Ringen liegen sie, so scheints, in meinem Fleisch und toben wütend
während die Zeit dort vorbeischleicht, doch nimmer ist`s dem Groll ermüdent
zu reisen, zerren, an des Friedens, des Lebens Wunsch nach Freud und Glück
so spühr ich stets des Kampfes Beben und allzuoft sterb ich ein Stück.
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Zerbröckle, berste, löß mich auf wenn dort ein wütend Streich geführt
vom bösen Trenner, welcher sich in Lichtes mattem Glanz dann rührt
wenn Freiden kurz, doch ach so lieblich, ein weitres mal sich aufgerafft
und wenn, so scheint`s mir, ich erneut erblüht in junger Lebenskraft.
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Doch scheint mir dann das diese Kraft, wenn ich sie endlich dann erweckt,
den Dämon nährt, der aufbegeht weil all der Frieden dort ihn schreckt
und seh mich dann wie angestachelt mich sehen nach dem dunklen Glück
welches mich von der Welt entzweit, ein kurzer Schritt, dann kein Zurück.
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So ist das Dunkel dann um mich und alles kalt dann sehe ich,
dann stehe ich für`s Lichte ein und brech verzweifelt, hell im Schein,
die Ketten welche eren kalt um mich gelegt, sie bersten bald
und unaufhaltsam müh ich mich und streit für Liebe, Leben, Licht
und bahn den Weg zurück zur Welt
bis dann das Dunkel von mir fällt.
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Und dann steh ich am End des Wegs und bin nun müd und auch zerschlagen,
so leg ich mich dann sanft zur Ruh, will nur für kurz den Schlafe wagen
und schließ die Augen, lass mich treiben, in jenes süße, samtne Nichts.
Vergessen bringt`s und sanfte Kühle bis ich wieder im Dunkel sitz.
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Tuesday Jun 15, 2010
Tuesday Jun 15, 2010
Dieses Gedicht habe ich vor ungefähr zwei Wochen geschrieben. Es ist meiner Freundin Jessi gewidmet.
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An meine Liebe
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Schön das ich dich getroffen hab, einen so zahrt gewähreneden Geist,
und ach so herrlich wunderbar wie du an meinem Inner`n reißt,
ist fast schon dreißt was du getan, indem du mir den Blick gewährt
auf strahlend helles Innerers, das Sehnsucht in mir aufbeghrt.
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Doch hast gewährt nicht nur den Blick
sondern ein ganzes Lebensstück
das wir zusammen gehen wollen
und Hand in Hand durch`s Leben tollen
in eimen Bund den ich bisher in alter, alter Welt verschollne glaubte.
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Liebe mich, so lieb ich dich.
Halte mich, so halt ich dich.
Erhebe mich so heb ich dich.
So wolln wir tanzen, ewiglich.
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Monday Jun 07, 2010
Monday Jun 07, 2010
Ein herrlich dunkelschönes Gedicht das ich vor ungefär anderthalb Jahren in Kassel geschriben habe.
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Kristallscherbenmeer
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Aus dem Fiebertraum bin ich aufgewacht,
fahles Mondlicht, bitterkalt war die Nacht
und von grausamer Klarheit flog weit der Blick
in die endlose Weite und kehrt nie zurück.
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Nur weiß in weiß, nur Eis und Schnee,
in grausamem Wechsel mit dem Sternensee
der die Welt überdeckt und stechend funkelnd und fern
der Ewigkeit Verheißung weckt, in ihm verlor ich mich so gern.
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So steh ich, noch zitternd, im ewigen Weiß
und Moment um Moment erstarr nach und nach ich zu Eis,
ganz reglos, ganz furchtlos,
gefühllos und kein Trost.
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Dann seh’ ich im Himmel durchs Augeneisglas
mein kristallenes Eisherz, in das sich Frost einst fraß,
und es spiegelt die Tränen und macht Eis aus dem Glück
und fügt zitternde Narben und macht Träume verrückt.
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Und Narbe um Narbe verlor ich mehr Kraft,
bis ich’s dann, nach der Ewigkeit nicht mehr geschafft
mein Herz weiter im Himmel zu halten,
so ließ ich alles los und der Zeitengewalten
Willen ließ ich geschehen,
ja, willenlos über mich alles ergehen.
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Ich sah mein Herz, kristallschwer,
wie’s zu Boden fiel und in tausend und abertausend Stücke zersplittert
und ein Ruck geht durch mich, reißt mich fast von den Beinen,
als es meine Eiswelt erschüttert
und ein Kristallscherbenmeer regnet auf mich herab,
zu Boden, auf meines Kristallherzens Grab.
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Tuesday May 18, 2010
Tuesday May 18, 2010
Dieses Gedicht habe ich meiner Mutter gewidmet. Die Gute hatte am 10.05 Geburtstag, anlässlich dessen Text und Ton.
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An die Mutter
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Dank dir, O meine Mutter,
die du mich getragen fest in deinem Leib,
die du mich erwähltest zu führen in dies Erdenreich,
den Weg mir hast geebnet hierher in deinen Schoß zu finden,
die du mich behütet hast und beistehst mir den Weg zum Kinde,
zu meinem sanften Kind zu finden.
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Dank dir, O meine Mutter,
die du mich in sanfter Wonne, lieblich und mit zahrtem Kuss
dort in meine Freiheit schicktest,
danke dir ob all der Gaben die du mir auf den Weg gegeben,
dank dir ob der Herrlichkeit, jenem himmelhohen Streben,
das dort deine Herzensliebe,
dein Streben in mich eingepflanzt.
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Dank dir, o meine Mutter,
die du mich noch immer leitest,
die du mich doch stets begleitest
und wenn es mein Wunsche sei,
die du mich zurück zu dir, aus dem Dunkel in das Lichte
lieb doch feste rufst herbei,
das es mir vergönnet sei mich mit dir gleichauf zu stellen
und wenn ich einmal gefallen, mich dir in sanften Schoß gesellen,
mich dort halten lassen lässt,
doch mich nimmer bindest fest.
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Dank dir , o meine Mutter,
das die Freude du mir schenkst
mit dir den Weg zu gehen und mir stolz und wahr gedenkst.
Dank dir, o meine Mutter,
das dein Lebenswerke mir,
deinem geliebten Sohne, allzur Verfügung stehet hier.
Dank dir, o meine Mutter,
für alles was du hast getan.
Dank dir, o meine Mutter,
für jedesmal wenn du verfahr`n
den Schritt getan
mich hart zu machen, für diese Welt mich hast geformt,
das nun so tolle dort mein Wege ob alter Wunden dem Heil frommt,
und das es alles, alles, was wir zusammen nun durchlebt
durch unser heil`ges Streben nur weiter in den Himmel strebt.
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Dank die o meine Mutter.
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Thursday May 06, 2010
Thursday May 06, 2010
Dieses Gedichte habe ich im letzten September geschrieben. Es berichtet von einer sehr schönen und kräftigenden Erfahrung des Fallenlassens. Gekleidet in herbstlich trübes und ruhiges Wortspiel.
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Goldnes Laub und Regenwolken
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In Herbstes sanftem Treiben, ein Wind umspielt so lau das Laub,
der Himmel grau und milde, die Einkehr preist er mit Verlaub,
schickt er in zartem Drängen uns seine Tränen, mahnt und so
zur Ruhe, bleib nur liegen, sei müd des zarten Dunkels froh.
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Dort liegend wirst du ruhen, ob all dem gleißend Lebensrausch,
viel kleiner wirst du sein, viel zarter und viel ruhiger auch,
wirst all die Mattheit spühren, die ob der Hatz des Hinterher,
wirst fügsam dich ergeben denn gibts nun nichts zu jagen mehr.
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Nur einmal lass es fallen wenn auch die Welt sich fallen lässt
und höre auf zu halten wenn Regen alles schwer durchnässt
und wasch dich in den Tränen, lass dich mit deinen Tränen falln,
dich auf den Boden sinken, vergiss den Rauch und auch den Qualm
in dem schon viel zu lange die Träume nach und nach vergehn
und wende dich nach innen: sollst dir begegnen, sollst dich sehn.
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Denn gar nichts ist geschen, nichts ist vergangen, nichts versetzt,
die Welt dreht ihre Runden, so friedlich, sie ist nie gehetzt,
dreht sich nur immer weiter und keine Sorge hegt sie sich
das sie zu schnell, zu langsam sei, ganz ruhig, so bewegt sie sich.
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Und machmal wenn wir traurig sinnen und dann den Kopf zum Himmel recken
da flüstern uns die Wolkenrießnen, die gütig uns das Aug bedecken,
das dort wo wir die Weite suchten nichts mehr für uns zu finden sei
und was wir mit den Augen sehen das reißt uns nur zu oft entzwei.
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So gib dich nun der Blindheit, der Mattheit, Kleinheit, gib dich hin.
Entlasse alles Treiben, entlass die Sorgen aus dem Sinn.
Lass dich ein wenig treiben an diesem schönen Ort im Nichts.
Zersetzte dich und lös dich auf, vergehen, glaub mir kannst du nicht.
Gibt dich den Todesgeistern: sie tragen dich zum Weltenrand,
dort wirst du es erkennen: des Lebens unbändiges Band,
das dich darob erneuert, das dir den alten Mut dann schenkt,
den du verlohren glaubtest, als du im Tun das Sein ertränkt.
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Thursday Apr 29, 2010
Thursday Apr 29, 2010
Auf dieses Gedicht bin ich recht stolz. Ich habe es vor ca. einem halben Jahr geschrieben, das war damals eine schwierige Zeit für mich. In diesem Gedicht, wie in einigen anderen, habe ich die Trennung von meiner damaligen Ex-Freunding noch einmal ein wenig aufgearbeitet. Außerdem war ich von einem Lied von Mantus -Kleiner Engel flügellos- inspiriert und das Engel-Thema fand ich sehr schön. Es ist das längste Gedicht, das ich bisher geschrieben habe, und erzählt eine herrliche Geschichte :)
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Gefallene Engel
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Einst sah ich einen Engel, ein Wesen ach so rein und schön
zwischen den Schatten wandeln, im Dunkel meiner Wege gehn.
Am Rande dieser Welt wo ich mich heimisch wohl gefühlt,
schein er auf mich zu warten, hat meine Sinne dort betört.
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Denn als ich ihn erblickte da schrie mein Herz und sprang und barst,
ob dieser einen Schönheit die ich in seinem Inner`n laß,
ob dieser holden Reinheit, die sich da in mein Wesen fraß,
die mich besaß, vom Augenblick
als ich sie sah und starb ein Stück.
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Solch Wesen dacht ich wären längst schon in den Geschichten grauer Zeiten
verloren in der Bücher Seiten und aus dieser Welt verbannt,
und waren niemals da gewesen, entstammten nur des Traumes Land,
am Weltenrand wo nur ein Geist
der weit ausschweift bei Zeiten reist.
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Doch hatt` ich sie in dieser Welt gefunden und erreicht,
da schein es mir als ob ein Traum mich wie ein Nebel streift
und war betört und tief berührt, das das was ich mir lang ersehnt,
und dann als Kindertraum verbrannt dort lebend, strahlend vor mir steht.
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So trat ich näher, kam dem Engel ganz nah und sanft fragt` ich ihn dort,
ob er sich Meiner nicht erbarme mit mir zu sein an diesem Ort,
in dieser Welt in der kein Zweites, kein weitres Wesen seiner glich,
in dieser Welt in der nur selten ein solches Licht die Nacht durchstrich.
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Doch als der Engel dann erst zögernd, zu mir hin trat und mich erhob,
als ich ihn fassen, streicheln durft, als er sich mir dort offen bot,
da sah ich, spührt ich seine Wunden die ihn ins Dunkel dort gebannt,
da lag vor mir ein Bündel Scherben das sich in weltens Qualen want.
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O elend, wütend kroch der Schmerz da in meinen Geist und mein Gebein,
was war geschen mit dem Wesen, so engelsgleich und hoch und fein,
und doch gebrochen, doch verschüttet dort unter Hierseins hartem Stein
in Staube kroch und bebend zitternd in Qualen schein erstarrt zu sein.
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Ich wollt es nehmen, wollt es halten, ihm geben was ich geben konnt,
war so gerissen und geschüttelt von dieser dunkelsten Vision,
des Engels, der dort ohne Flügel, im Dunkel kroch und freirend auch,
so wollt ich geben meine Wärme, ihn tragen den Himmel hinauf.
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Nur war nicht Kraft die ich besaß, noch Wärme die ich spenden konnt,
noch Liebe die mich dort zerfraß genug für diesen toren Traum,
in dem ich mich vom Schmerz gebunden, von Stolz und von Unbeugsamkeit,
alsbald verlor und mich versetzte und mich so von mir selbst entzweit.
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Und einsam saß ich dann im dunkel, die Kraft verbraucht und suchte mich,
doch immer denkend an den Engel, der für mich einem Lichte glich.
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Dort suchend fand ich mich bald findend, ein Stück von dem was mir entronnen,
und zog erneut mit frischer Kraft, in meinen Kampf, von mir ersonnen,
der Engel mir zur Seite stand, nun musste ich ihn nicht mehr schützen,
schein mir als Quelle reiner Kraft mich auf dem neuen Weg zu stützen.
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Nur als wir dann den Weg dort gingen und dort zusammen, Hand in Hand,
durch Trümmer unsrer Welten streifen, da drängte es uns an den Rand
und nach und nach verlorn wir uns, und sahen was uns wohin treib,
dann sprang der Engel plötzlich, schreiend, von meiner Seite wie vom Hieb
der schweren, grausgen Schicksalsaxt von mir getrennt und nun entzweit
als er gesehen was bisher der liebes Blindheit ungezeigt
und wohl verhüllt in schönem Denken über das Kleid der Welt gelegt,
und was bei Zeiten große Not dem Träumer von den Augen fegt.
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Das ich genau wie dieser Engel ein Engel in den Trümmern war,
doch wärend er dem Wunsche folgend, dem seine Not ihm dort gebar,
den anden in ihrem Treiben, das ihm nur gut und recht erschein,
zu folgen von mir scheinden musste, den nimmer wollte ich dorthin.
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Und so sah ich den letzten Engel den ich in dieser Welt gesehn
unter dem Brechen meiner Welt sanft lächelnd in den Tode gehn.
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Wednesday Apr 28, 2010
Wednesday Apr 28, 2010
Auch eines meiner neueren Gedichte, aus der letzten Zeit. Ach ja, die Frauen und die Liebe :)
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Alte Wunden
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Ein Geist aus den vergangnen Tagen
hat mich im Neuen heimgesucht,
ein Riss, der bracht mir viel Verzagen,
war ihm gebundem wie verflucht,
kam mir zur Seite, unverhofft,
reisst an den Wunden die verschofft,
noch nicht vernarbt noch auf mir prangen,
und weckt erneut ein tief Verlangen.
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Es war ein Traum, ich weis es noch,
der mich gefangen nahm und doch
war nichts in desem Traume so
wies war versprochen, nirgendwo
war jene Reinheit mir gewährt,
die mich durch Sehnsucht aufgezährt
und bitter war das Eigenbild
das dort das Streben mir enthüllt,
als ich nach jener Köngi`n griff
die keine sein wollt, krumm und schief
war es gewesen, voll erfüllt
von Liebeswahnes Zerrgeblid.
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Ach lang war einst, nicht lange her,
der Kampf und schmerzlich war er sehr,
in dem ich Freiheit mir erstritt
von Rausch und Traumers Teufelsritt,
mich losgemacht von jenem Nichts,
das brünstig mir das Herz erhitzt
und das ich dort trotzt Gegenzeig
niemals jemals wollte entlassen,
bis dann das falsch gedachte Wir
versengend mich zwang loszulassen.
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Und nun auf meiner neuen Suche, auf meinem Weg zum wahren Wir,
wo ich mich fast schon findend glaubte da überkommts mich, flüstert mir,
das das was mich gefunden hatte, was langsam sich mir näher schlich,
weil ich nicht Wehr noch Rüstung setzte als Zeit uns band als sie verstrich,
das ich nicht Feuer, auch nicht Brennen für diese Zweisamkeit empfand,
nicht Reissen, Brennen das dereinst die Grenzen sengte und verbrannt.
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Denn`s Brennen war bei jenem Geist,
ein Brennen das noch immer reisst,
obwohl der Tausch sich hart darstellt
und das was funktioniert vergällt
zu gunste eines Zauderspiels
das gar so närrisch tor auch ist,
so ohne Sicherheit, Gewähr,
gab ich mich jenem Wunsche her,
und legte Einsamkeit erneut
ums Herze nur das ich beteuert
was ich im Fieberwahne sprach,
was bös vergolten war, doch ach,
wie ich auch denk das ich es treib,
so zeigts am Ende nur die Zeit.