Wednesday Jun 16, 2010

Zwei Wesen

Dieses Gedicht, das ich vor ungefähr einem dreiviertel Jahr geschrieben habe, setzt sich mit der Dynamik eines Inneren Zwiespalts auseinander. Speziell geht es um einen weitblickenden und ehrgeizigen Wesensteil, der nach Wachstum und Glück strebt, und um einen sehr verführerischen, in der Situation lebenden Teil, der Erleben und Sein will. Im dynamischen Spiel wechseln sie einander ab und kommen sich so stets in dir Queere. - Zwei Wesen - Zwei Wesen sind, so scheint es mir, in mir entzweit, beide gefangen, voll Hoffnung einer, strahlend hell, der and`re finster dort am Bangen. - Im Ringen liegen sie, so scheints, in meinem Fleisch und toben wütend während die Zeit dort vorbeischleicht, doch nimmer ist`s dem Groll ermüdent zu reisen, zerren, an des Friedens, des Lebens Wunsch nach Freud und Glück so spühr ich stets des Kampfes Beben und allzuoft sterb ich ein Stück. - Zerbröckle, berste, löß mich auf wenn dort ein wütend Streich geführt vom bösen Trenner, welcher sich in Lichtes mattem Glanz dann rührt wenn Freiden kurz, doch ach so lieblich, ein weitres mal sich aufgerafft und wenn, so scheint`s mir, ich erneut erblüht in junger Lebenskraft. - Doch scheint mir dann das diese Kraft, wenn ich sie endlich dann erweckt, den Dämon nährt, der aufbegeht weil all der Frieden dort ihn schreckt und seh mich dann wie angestachelt mich sehen nach dem dunklen Glück welches mich von der Welt entzweit, ein kurzer Schritt, dann kein Zurück. - So ist das Dunkel dann um mich und alles kalt dann sehe ich, dann stehe ich für`s Lichte ein und brech verzweifelt, hell im Schein, die Ketten welche eren kalt um mich gelegt, sie bersten bald und unaufhaltsam müh ich mich und streit für Liebe, Leben, Licht und bahn den Weg zurück zur Welt bis dann das Dunkel von mir fällt. - Und dann steh ich am End des Wegs und bin nun müd und auch zerschlagen, so leg ich mich dann sanft zur Ruh, will nur für kurz den Schlafe wagen und schließ die Augen, lass mich treiben, in jenes süße, samtne Nichts. Vergessen bringt`s und sanfte Kühle bis ich wieder im Dunkel sitz. -

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