Monday Apr 26, 2010

Traumgespenst

Dieses Gedicht ist recht neu, so zweieinhalb Monate denke ich. Ich habe es, wie einige Gedichte in letzter Zeit, auf meinem Handy getippt. Auf der Rückfahrt von einem Firmenfest. Es hat sehr viel Spaß gemacht, diesen Gedicht zu schreiben. - Traumgespenst - Lang bin ich umhergeschlichen, durchs Schattenland am Rand der Welt, mit lautlos samten weichen Schritten wies all der Stille hier gefällt, von einem in den nächsten Schatten hab ich mich rings umher getan und immer hinter Schattenwänden kam nie ein Licht an mich heran. - Und bleich und fahl würd ich mich zeigen, würd man mich in dem Dunkel sehn, von elfenbeinern edlem Anglitzt und für die Sonne viel zu schön, das man ihr meine Haut hingebe, das man sie sengen, reißen lässt, weil meine einsam schöne Kälte doch gar so zahrt kristallen ist. - Und länger, länger war verloren, war eins ich mit der dunklen Kält, bis ich mich wandelte, verblasste, in geistlich dünnes und engelsschön, gedankenleichtes Ätherbildnis, um dort die andere Welt zu sehn. - Ein Traumgespenst bin ich geworden, bin weit über die Grenze nun, wach hoch erhaben in der Stille, umnebelnd schweb um dich herum, wo`s Traumland mit der Welt sich beisst, die Zeit mir nicht ein Übel kann, wo ich dich fange, dich zerreißt, was nur im Traum erreicht sein kann. - Das endlos Unverfallene, das ewig glückseelige Nichts, wo ich dein Herz ganz sanft hinführe. All diese Welt ist mein Besitzt, wo ich dich sah, kam dich zu jagen, und schlich so durch die Schatten mich, das ich dich hole und dich binde, bis übern Tod begehr ich dich, so nehm ich dich in meine Arme, ganz sanft und kalt in meine Welt, so leg dich nieder in die Liebe, das von dir Leid und Leben fällt. -

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